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Aderlass

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 30. Juli 2024.

 

Definition:

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Der Begriff "Aderlass" bezieht sich auf eine medizinische Praktik, bei der Blut aus einer Vene des Körpers abgelassen wird, um vermeintliche Krankheiten zu behandeln.

Das Konzept des Aderlasses

Der Aderlass war ein medizinisches Verfahren, das über Jahrhunderte hinweg angewendet wurde und auf der Vorstellung basierte, dass man Krankheiten durch das Ablassen von Blut aus dem Körper heilen könnte. Diese Praxis war fest in der humoralpathologischen Vorstellung des Körpers verankert, die besagte, dass Krankheiten durch ein Ungleichgewicht der vier Körpersäfte (Schwarze Galle, Gelbe Galle, Blut und Schleim) verursacht wurden.

Die Durchführung des Aderlasses

Bei einem Aderlass wurde mithilfe eines speziellen Instruments, der Aderlassklinge, eine Vene geöffnet, um eine bestimmte Menge Blut abfließen zu lassen. Häufig wurden dafür Venen an Armen oder Beinen verwendet. Die Menge des abgelassenen Blutes und der Zeitpunkt des Aderlasses wurden von den behandelnden Ärzten festgelegt und variierten je nach Krankheit und individuellem Zustand des Patienten.

Die Begründung des Aderlasses

Der Aderlass diente laut der humoralpathologischen Lehre dazu, das Gleichgewicht der Körpersäfte wiederherzustellen und somit Krankheiten zu heilen. So glaubte man beispielsweise, dass eine Überproduktion von Schwarzer Galle zu Melancholie führen könnte und durch den Aderlass diese übermäßige Menge reduziert werden könnte.

Heutzutage gilt der Aderlass als veraltetes und potenziell gefährliches medizinisches Verfahren. Mit dem Fortschritt der Medizin und dem Verständnis für die Funktionsweise des Körpers wurde deutlich, dass der Aderlass in den meisten Fällen mehr Schaden als Nutzen anrichtete. Dennoch ist die Geschichte des Aderlasses ein interessantes Kapitel in der Entwicklung der Medizin und zeigt, wie sich die Vorstellungen über Gesundheit und Krankheit im Laufe der Zeit verändert haben.

 

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