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Jean Piaget

Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 26. Mai 2024.

 

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Jean Piaget war ein Schweizer Entwicklungspsychologe, der für seine bahnbrechenden Theorien über die kognitive Entwicklung von Kindern bekannt ist. Piaget postulierte, dass Kinder ihr Verständnis der Welt durch aktive Interaktion mit ihrer Umgebung aufbauen und dabei verschiedene Entwicklungsstufen durchlaufen, die von konkreten Operationen bis hin zu formalen Operationen reichen. Seine Arbeiten haben maßgeblich dazu beigetragen, das Verständnis davon, wie Kinder denken, wahrnehmen und lernen, zu vertiefen und haben einen starken Einfluss auf die Frühkindliche Bildung und Pädagogik.

Jean Piaget: Pionier der Entwicklungspsychologie

Jean Piaget war ein schweizerischer Entwicklungspsychologe, der für seine wegweisenden Arbeiten im Bereich der kindlichen Kognitionsentwicklung bekannt ist. Piaget wurde 1896 geboren und verbrachte sein ganzes Leben damit, das Denken von Kindern zu erforschen und zu verstehen.

Die Struktur der kognitiven Entwicklung

Ein Schlüsselkonzept in Piagets Arbeit ist die Idee, dass sich das Denken von Kindern in verschiedenen Stadien entwickelt. Er identifizierte vier Stufen der kognitiven Entwicklung: die sensomotorische Phase, die präoperationale Phase, die konkret-operationale Phase und die formal-operationale Phase. In jeder dieser Phasen durchlaufen Kinder spezifische Entwicklungsprozesse, die ihr Denken und ihre Problemlösungsfähigkeiten prägen.

In der sensomotorischen Phase, die bis zum Alter von etwa 2 Jahren dauert, entwickeln Kinder ihre Sinne und motorischen Fähigkeiten. Sie erkunden die Welt hauptsächlich durch Handlungen und Wahrnehmung und beginnen, grundlegende Konzepte wie Objektpermanenz zu entwickeln - die Idee, dass Objekte auch dann existieren, wenn sie nicht sichtbar sind.

In der präoperationalen Phase (ca. 2-7 Jahre) beginnen Kinder, symbolisches Denken zu entwickeln, was sich in der Verwendung von Sprache und Vorstellungskraft zeigt. Allerdings sind sie in dieser Phase noch nicht in der Lage, logische Operationen durchzuführen oder die Perspektive anderer Menschen einzunehmen.

In der konkret-operationalen Phase (ca. 7-11 Jahre) verbessern Kinder ihre Fähigkeit zur logischen Betrachtung von Problemen, können jedoch nur konkrete und greifbare Erfahrungen berücksichtigen. Sie beginnen, einfache Kausalzusammenhänge zu verstehen und können verschiedene Perspektiven einnehmen.

In der formal-operationalen Phase (ab etwa 11 Jahren) erreichen Kinder die Fähigkeit zur abstrakten und logischen Denkweise. Sie sind nun in der Lage, komplexe Probleme zu analysieren, Hypothesen aufzustellen und abstrakte Konzepte zu verstehen.

Piagets Erbe

Piagets Arbeit hat das Verständnis der kindlichen Entwicklung und des Lernens maßgeblich beeinflusst. Sein Konzept der kognitiven Stadien hat Generationen von Forschern, Pädagogen und Eltern dabei geholfen, die kognitiven Fähigkeiten von Kindern besser zu verstehen und angemessene Lernumgebungen zu schaffen. Obwohl seine Theorien auch Kritik erfahren haben, bleibt Piaget eine zentrale Figur in der Geschichte der Psychologie und der Pädagogik.

 

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