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Autopoiesis

Zuletzt aktualisiert am Samstag, 25. Mai 2024.

 

Definition:

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Autopoiesis bezieht sich auf das Konzept von selbstorganisierenden Systemen, die sich ständig selbst erschaffen und erhalten, indem sie durch Interaktionen mit ihrer Umgebung Materialien und Energie aufnehmen. Dieser Begriff wurde von den Biologen Humberto Maturana und Francisco Varela geprägt, um die fundamentalen Prozesse der Selbstorganisierung und Selbstreproduktion in lebenden Organismen zu beschreiben. Autopoietische Systeme haben die Fähigkeit, sich selbst zu organisieren, zu regenerieren und anzupassen, ohne dass hierfür ein externer Steuerungsmechanismus erforderlich ist.

Das Konzept der Autopoiesis in der Kognitionswissenschaft und Philosophie des Geistes

Das Konzept der Autopoiesis, das in den Disziplinen der Kognitionswissenschaft und Philosophie des Geistes eine bedeutende Rolle spielt, wurde von den Biologen Humberto Maturana und Francisco Varela in den 1970er Jahren eingeführt. Der Begriff leitet sich von den altgriechischen Wörtern "auto" (selbst) und "poiesis" (Erschaffung) ab und beschreibt die Fähigkeit eines Systems, sich selbst fortlaufend zu erzeugen und zu erhalten.

Grundprinzipien der Autopoiesis

Ein autopoietisches System definiert sich durch zwei zentrale Prinzipien: Selbstproduktion und Selbstreferenzialität. Das bedeutet, dass ein solches System in der Lage ist, sich selbständig zu reproduzieren und dabei eine Grenze zwischen sich und seiner Umgebung aufrechtzuerhalten. Diese Grenze dient dazu, die Eigenständigkeit und Integrität des Systems zu wahren.

Autopoiesis in der Kognitionswissenschaft

In der Kognitionswissenschaft wird das Konzept der Autopoiesis genutzt, um die selbstorganisierten Prozesse im Gehirn zu beschreiben, die zur Entstehung von Bewusstsein und kognitiven Fähigkeiten führen. Autopoietische Systeme sind in der Lage, Informationen zu verarbeiten, Muster zu erkennen und sich an veränderte Umgebungsbedingungen anzupassen.

Autopoiesis in der Philosophie des Geistes

In der Philosophie des Geistes hat die Autopoiesis dazu beigetragen, das Verständnis von Selbstbewusstsein und Identität zu vertiefen. Indem sie betont, dass das Individuum selbst für die kontinuierliche Erschaffung seiner Realität verantwortlich ist, fordert die Autopoiesis traditionelle Vorstellungen von einem festen und unveränderlichen Selbst heraus.

Das Konzept der Autopoiesis bietet also eine faszinierende Perspektive auf die dynamischen Prozesse, die in lebendigen Systemen und im menschlichen Geist ablaufen. Es regt dazu an, über neue Wege der Modellierung und Interpretation von Phänomenen wie Bewusstsein, Identität und Wahrnehmung nachzudenken.

 

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