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Verkörperte Kognition

Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 26. Mai 2024.

 

Definition:

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Verkörperte Kognition bezieht sich auf die Theorie, dass kognitive Prozesse eng mit dem Körper und der Umgebung verbunden sind, in der sie stattfinden. Dieser Ansatz betont, dass unser Denken, Wahrnehmen und Handeln nicht isoliert im Gehirn ablaufen, sondern durch die Interaktion mit unserem Körper und der physischen Welt geprägt werden. In verkörperter Kognition wird betont, dass Wahrnehmung, Denken und Handeln in einem allumfassenden Kontext verstanden werden müssen, der sowohl den Körper als auch die Umwelt einbezieht.

Verkörperte Kognition: Wie unser Körper unser Denken beeinflusst

Das Konzept der verkörperten Kognition hat in den Bereichen der Kognitionswissenschaft und der Kognitiven Anthropologie in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erlangt. Es beschreibt die Idee, dass unser Denken und unsere mentalen Prozesse eng mit unserem Körper und unserer physischen Interaktion mit der Welt verbunden sind.

Die Rolle des Körpers beim Denken

Traditionell wurde die Kognition als ein Prozess betrachtet, der sich hauptsächlich im Gehirn abspielt. Jedoch haben Forschungen gezeigt, dass unser Körper eine viel aktivere Rolle bei kognitiven Prozessen spielt, als bisher angenommen. Zum Beispiel können simple Handbewegungen oder die Art und Weise, wie wir einen Gegenstand berühren, unsere Gedanken und Entscheidungen beeinflussen.

Spiegelneuronen sind ein gutes Beispiel dafür, wie unser Körper und unsere kognitiven Fähigkeiten miteinander verbunden sind. Diese Neuronen im Gehirn werden aktiv, wenn wir eine Aktion ausführen, aber auch wenn wir jemand anderen bei der Ausführung derselben Aktion beobachten. Dies legt nahe, dass wir auf einer sehr grundlegenden Ebene die Handlungen anderer imitieren und nachvollziehen können, was wiederum unsere soziale Kognition beeinflusst.

Auswirkungen auf unser tägliches Leben

Das Verständnis der verkörperten Kognition kann auch Auswirkungen auf verschiedene Aspekte unseres täglichen Lebens haben. Zum Beispiel könnten Lehrmethoden, die körperliche Bewegung und Handlungen in den Lernprozess integrieren, effektiver sein als rein theoretischer Unterricht. Ebenso könnte das Design von Arbeitsumgebungen oder Technologien berücksichtigen, wie unsere körperlichen Handlungen unsere kognitiven Fähigkeiten unterstützen können.

Insgesamt zeigt das Konzept der verkörperten Kognition, wie eng unser Körper und unser Geist miteinander verbunden sind und wie wichtig es ist, diese Verbindung in verschiedenen Disziplinen zu berücksichtigen. Indem wir diese Wechselwirkung besser verstehen, können wir neue Wege finden, wie wir unser Denken und Handeln verbessern können.

 

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