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Sekundäre Entwicklung

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 23. April 2024.

 

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Die sekundäre Entwicklung bezieht sich in der Psychoanalyse auf den Prozess der psychischen und emotionalen Reifung, der über die frühen Kindheitsphasen hinausgeht. Während die primäre Entwicklung hauptsächlich auf die Erfüllung grundlegender Bedürfnisse wie Nahrung und Sicherheit fokussiert ist, konzentriert sich die sekundäre Entwicklung auf die Entfaltung komplexerer psychischer Strukturen wie Identität, Beziehungen und Autonomie.

Das Konzept der sekundären Entwicklung in der Psychoanalyse

Die psychoanalytische Theorie von Sigmund Freud hat zahlreiche Konzepte hervorgebracht, die unser Verständnis von menschlicher Entwicklung und Psychodynamik prägen. Eines dieser Konzepte ist die sekundäre Entwicklung, das einen wichtigen Teil der Persönlichkeitsentwicklung darstellt.

Was ist die sekundäre Entwicklung?

In der psychoanalytischen Terminologie bezieht sich die sekundäre Entwicklung auf die psychische Entwicklung, die nach Abschluss der primären Entwicklung stattfindet. Die primäre Entwicklung umfasst die frühen Jahre der Kindheit, in denen grundlegende Instinkte und Empfindungen wie Hunger, Aggression und Lustbefriedigung eine zentrale Rolle spielen. Die sekundäre Entwicklung dagegen bezieht sich auf die Zeit nach der Kindheit, in der komplexere Prozesse wie Selbstreflexion, soziale Interaktionen und die Bewältigung innerer Konflikte an Bedeutung gewinnen.

Die Bedeutung der sekundären Entwicklung

Die sekundäre Entwicklung ist entscheidend für die Ausbildung einer gesunden und funktionalen Persönlichkeit. Während in der primären Entwicklung vor allem die Befriedigung von Trieben im Vordergrund steht, geht es in der sekundären Entwicklung um die Integration dieser Triebe in das Gesamtperson. Es gilt, innere Konflikte zu bewältigen, gesellschaftliche Normen zu internalisieren und ein realistisches Bild von sich selbst und anderen zu entwickeln.

Die sekundäre Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess, der durch verschiedene Phasen und Herausforderungen geprägt ist:

- Adoleszenz: In dieser Phase müssen Jugendliche lernen, mit den physiologischen und psychologischen Veränderungen umzugehen, die mit der Pubertät einhergehen. Sie beginnen, ihre Identität zu formen und sich von den Eltern abzulösen.

- Frühes Erwachsenenalter: In dieser Zeit geht es darum, berufliche Ziele zu verfolgen, intime Beziehungen aufzubauen und individuelle Werte und Überzeugungen zu entwickeln.

- Mittleres und spätes Erwachsenenalter: Während dieser Lebensabschnitte spielen Themen wie Generativität, Integrität und die Bewältigung des Todes eine wichtige Rolle. Es gilt, ein Gefühl der Zufriedenheit und Erfüllung im Leben zu finden.

Durch die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der sekundären Entwicklung können Menschen zu ausgewogenen, selbstbewussten Individuen heranwachsen, die in der Lage sind, sowohl ihre eigenen Bedürfnisse als auch die Bedürfnisse anderer angemessen zu berücksichtigen.

Die psychoanalytische Perspektive auf die sekundäre Entwicklung zeigt, dass persönliches Wachstum und Reifung ein lebenslanger Prozess sind, der von der Integration verschiedener Erfahrungen und Erkenntnisse geprägt ist. Indem wir uns diesen Prozessen bewusst werden und sie aktiv gestalten, können wir zu einem tieferen Verständnis von uns selbst und unserer Umwelt gelangen.

 

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